Nachdem wir bisher etablierte und sich abzeichnende Trends besprochen haben, geht es in diesem Artikel um die dritte Trendphase: die Trendbeschleunigung. Auch dazu hat Dave Landry eine Strategie parat, die er im letzten Teil seiner Serie vorstellt. Er beschrieb diese erstmals in seinem Buch „10 Best Swing Trading Patterns and Strategies“.
Es gibt Hunderte, wenn nicht gar Tausende Indikatoren zur Quantifizierung von Trends. Dabei lassen sich diese am besten und einfachsten dadurch erkennen, dass man
sich die Charts ansieht. Stellen Sie sich einfach die Frage: Ist die rechte Seite höher als die linke oder umgekehrt? Falls die Antwort klar ausfällt, werfen Sie als Nächstes einen Blick auf die Nettoveränderung. Wo stand der Kurs vor einer Woche? Vor ein paar Monaten? Und wo stand der Kurs zu Beginn des Trends? Wenn man die normale Volatilität* der Aktie zugrunde legt, sollte die Nettoveränderung des Kurses deutlich sein. Eine gänzlich unspektakuläre Versorgeraktie könnte sich beispielsweise über ein ganzes Jahr hinweg lediglich um zehn Punkte bewegen. Umgekehrt könnte eine ähnliche Bewegung bei einer volatilen Biotechaktie nur einen Zeitraum von ein paar Tagen umfassen.
Viele Anleger sehen Aktien als überbewertet an, die sich rapide nach oben entwickelt haben. Nicht selten jedoch bewegen sich solche Aktien nach einer kurzen Korrektur
schnell noch weiter nach oben. Ein Momentum erzeugt eben oft noch mehr Momentum. Wenn die Bewegung darauf zurückzuführen ist, dass gerade einige neue Informationen den Markt erreichen, kommt es zur Fortsetzung, weil der Markt etwas braucht, um die Nachrichten zu „verdauen“. Darüber hinaus wird er während dieses Zeitraums häufig von neuen Auslösern beeinflusst. Auch beginnen übereifrige Leerverkäufer mit der Suche nach einem Top, weil der Markt überbewertet ist. Infolgedessen kann es während dieser Blowoff-ähnlichen Bewegungen zu exzessiven Übertreibungen kommen.
Das soll aber nicht heißen, dass der Trend ewig anhält. Irgendwann ist er erschöpft. Deshalb gehört das richtige Money-Management zum wichtigsten Handwerkszeug. Es umfasst beispielsweise Trailing-Stopps und Teilgewinnmitnahmen.
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B1 Die drei Trendphasen
Man unterscheidet drei Trendphasen, die hier dargestellt sind. Links ist der etablierte, in der Mitte der sich beschleunigende und rechts der potenzielle Trend. Ein etablierter Trend liegt vor, wenn der Markt generell nach oben tendiert. Ein Beschleunigungstrend bewegt sich erst stockend nach oben und nimmt dann an Fahrt auf. Und schließlich gibt es noch einen potenziellen Trend, bei dem ein alter Trend zu Ende geht und ein neuer beginnt. Mit ein wenig Erfahrung sollten diese Trendphasen leicht zu erkennen sein. Weitere Details sind in den vorherigen Artikeln zu den jeweiligen Trendphasen zu finden. Vergessen Sie auch nicht, dass manchmal gar kein Trend vorliegt und sich ein Markt lediglich seitwärts bewegt.
Im Idealfall sollte sich ein Markt innerhalb eines Zeitraums von einem bis zu mehreren Monaten seinen Weg nach oben bahnen (siehe Punkt 1 in Bild 2). Zu diesem Zeitpunkt handelt es sich in der Regel um keinen handelbaren Trend, weil er nicht ausreichend ausgeprägt ist. Zwar ist es in dieser Phase möglich, dass gut informierte Anleger in aller Stille Aktien aufkaufen, doch ist es in der Regel nicht ratsam, bei einem allmählichen Aufwärtstrend Hals über Kopf zu kaufen.
Danach kann sich der Markt aber deutlich nach oben bewegen (2). Das lässt sich am leichtesten anhand einer Trendlinie unterhalb der Kurse erkennen. Dabei sollte die Trendlinie klar nach oben abdrehen, während der Übergang von einem allmählichen zu einem beschleunigten Trend langsam Gestalt annimmt.
B2 Aufbau eines Beschleunigungstrends
Ein allmählicher (1) wird zu einem beschleunigten Aufwärtstrend (2). Wie Sie sehen, macht die Trendlinie einen scharfen Knick nach oben. Versuchen Sie, nach der nächsten Korrektur (3) einzusteigen.
Nur weil ein Markt sich rapide nach oben bewegt, heißt das nicht, dass Sie sofort einsteigen sollten. Zwar kann „überkauft“ oftmals noch gesteigert werden, aber man weiß ja nie, wann der Markt eine Korrektur vornimmt und Sie mit nach unten zieht. Man fährt deshalb viel besser,
wenn man so lange wartet, bis die Korrektur erfolgt ist – und dann versucht einzusteigen.
Eines der besten Muster für den Einstieg in einen Beschleunigungstrend ist das Trend-Knock-out-Muster. Das hat seinen Grund darin, dass eine deutliche Abwärtsbewegung bei den nervösen Händlern die Spreu vom Weizen trennt und gleichzeitig eifrige Leerverkäufer anzieht. Beim Auslösen des Setups erhält der Markt durch die missliche Lage der Shorties einen Schub nach oben. Denn die Leerverkäufer sind dann gezwungen, sich einzudecken (in großem Stil zu kaufen) und die noch übrig gebliebenen nervösen Händler müssen ebenfalls kaufen, wenn sie nicht Gefahr laufen wollen, auf der Strecke zu bleiben.
Schauen wir uns nun die Regeln an:
1. Ein Markt sollte sich im Idealfall ein bis drei Monate lang in einem allmählichen Aufwärtstrend befinden. Am einfachsten kann man den Trend dadurch ermitteln, dass man unterhalb der Kurse eine Trendlinie zieht.
2. Der Markt sollte sich dann rapide nach oben bewegen. Die neue Trendlinie verläuft jetzt in einem steileren Winkel nach oben.
3. Versuchen Sie nach der ersten Korrektur in den beschleunigten Trend einzusteigen. Dabei ist in der Regel ein Trend-Knock-out (TKO) eines der besten Muster, nach dem man Ausschau halten sollte.
Schauen wir uns nun ein Beispiel aus der Praxis an. Wie in Bild 3 zu sehen ist, begann die Aktie von David’s Tea (Kürzel: DTEA) nach einer längeren Seitwärtsbewegung zu steigen (Punkt 1). Dann beschleunigte sich der Trend (2), bevor der Kurs einen Pullback ausbildete (3). Ein Einstieg wurde ausgelöst, als der Kurs ein höheres Hoch erreichte (4). Nach einem langsamen Start begann die Aktie eine parabolische Aufwärtsbewegung (5). Mithilfe eines angemessenen Risiko- und Money-Managements war es dem Autor möglich, Teilgewinnmitnahmen durchzuführen und einen Trailing-Stopp für die verbleibende Position mitzuführen, sodass er einen guten Teil der Bewegung mitnehmen konnte.
B3 Beschleunigungstrend in der Praxis
Die Aktie von David’s Tea (Kürzel: DTEA) begann nach einer längeren Seitwärtsbewegung zu steigen (1). Dann beschleunigte sich der Trend (2), bevor der Kurs einen Pullback ausbildete (3). Ein Einstieg wurde ausgelöst, als der Kurs ein höheres Hoch erreichte (4). Nach einem langsamen Start begann die Aktie eine parabolische Aufwärtsbewegung (5).
Denken Sie daran, dass ein guter Angriff die beste Verteidigung ist. Wählen Sie gleich zu Anfang die besten Aktien und die Trades erledigen sich von alleine. Sie müssen
Ihren Trade planen und dann Ihren Plan traden – und dabei alles vermeiden, was Sie in Versuchung bringen könnte, von Ihrem Plan abzuweichen. Erreichen können Sie das, indem Sie Ihre Methodik verstehen und sich zu eigen machen beziehungsweise dadurch, dass Sie ein angemessenes MoneyManagement einsetzen und Ihre Emotionen während des ganzen Prozesses im Griff haben.
Ein Artikel von Dave Landry. Wir danken TRADERS´ für die Zusammenarbeit.
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