Charlie Munger – Erfolgreiches Value Investing durch Skepsis, Demut und Fehlervermeidung


Charlie Munger war der zweite geniale Kopf der US-Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway neben Warren Buffett. Dabei wurde viel über Buffett gesprochen und geschrieben, während Munger eher im Hintergrund blieb. Und das, obwohl er viele Jahrzehnte eine entscheidende Rolle bei den Anlageentscheidungen spielte.

In diesem Artikel
Viele Hochs und Tiefs
Erfolg mit Berkshire Hathaway
Anlagephilosophie
Demut als Patentrezept
Bezug zu Warren Buffett

Viele Hochs und Tiefs


Geboren wurde Charlie Munger am 1. Januar 1924 in Omaha im Bundesstaat Nebraska. Er wuchs in der Großen Depression auf, was seine Ansichten über Investments und Finanzen nachhaltig prägte. Doch nicht nur das. Gerade, als er sich an der Universität einschrieb, wurde während des Zweiten Weltkriegs Pearl Harbor angegriffen. Munger brach er sein Studium ab und meldete sich bei der Armee. Er wurde Offizier, war in Alaska stationiert und lernte Nancy Huggins kennen, die er später heiratete. Charlie Munger schaffte es auf die Harvard Law School und machte seinen Doktor. In dieser Zeit, im Alter von 29 Jahren, entdeckte er die Börse für sich.

Doch es gab auch schwere Stunden. Erst wurde seine Ehe geschieden, was ihm große finanzielle Einbußen einbrachte. Dann erkrankte sein Sohn an Leukämie, wofür es damals keine Behandlung gab. Er starb im Alter von 9 Jahren. Doch Charlie konnte sich wieder aufraffen. Er fand mit Nancy Barry eine neue Frau, die ebenso wie Charlie zwei Kinder aus einer früheren Ehe hatte. Die sechs wurden eine Familie. 1959 traf er Warren Buffett zum ersten Mal. Die beiden verstanden sich sofort und blieben in engem Kontakt.

Charlie Munger Portrait

„Die erste Regel für ein glückliches Leben sind niedrige Erwartungen“


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Legendärer Erfolg mit Berkshire Hathaway


Zunächst gründete Charlie Munger eine Anwaltskanzlei, doch bald widmete er sich vollständig der Börse. Das zahlte sich vorerst aus. Seine Investments erzielten jährliche Renditen von mehr als 20 Prozent. Doch dann folgten die nächsten Rückschläge. Erst 2 Jahre mit hohen Verlusten, die ihn zwangen, vorübergehend das Handtuch zu werfen. Dann bekam er Grauen Star. Eine verpfuschte Operation machte ihn auf einem Auge blind.

Doch Charlie Munger raffte sich erneut auf und kehrte an die Börse zurück. Er hatte aus seinen Erfahrungen gelernt, blieb vorsichtig und kalkulierte die Risiken vorausschauend. 1978 wurde er stellvertretender Vorsitzender von Berkshire Hathaway. Mit Warren Buffett teilte er ein tiefes Verständnis für Value-Investing. Dieser Ansatz ermöglichte es, unterbewertete Firmen zu finden und zu attraktiven Preisen zu kaufen. Gemeinsam verwandelten sie Berkshire in eine milliardenschwere Investmentmaschine.

Berkshire Hathaway vs. S&P 500

Der Chart zeigt den Performance-Vergleich im Zeitraum von 1978 bis 2023, in der Charlie Munger bei Berkshire Hathaway aktiv war.

Grafik: Performance Berkshire Hathaway vs S&P 500

Charlie Mungers Anlagephilosophie


Charlie Munger betonte oft, dass man auf die richtigen Gelegenheiten warten sollte, statt übereilte Entscheidungen zu treffen. Zudem muss man Firmen, in die man investiert, wirklich verstehen. Ein wichtiger Aspekt war dabei der Fokus auf Qualität statt Diversifikation. Statt das Portfolio breit zu streuen, zogen es Munger und Buffett vor, in wenige herausragende Unternehmen zu investieren. Dabei legte Charlie Munger besonders Wert auf Einfachheit und Disziplin. Denn er verstand psychologische Effekte und die Gefahr kognitiver Verzerrungen. Zu den größten Erfolgen zählte seine entscheidende Rolle bei Investments von Berkshire Hathaway in Unternehmen wie Coca-Cola und Apple. Seine ausgeprägte Skepsis gegenüber Bitcoin & Co stellte sich dagegen als Fehler heraus.

Andererseits brachte ihm seine Skepsis auch den Erfolg ein. Denn nur so konnte er Dinge aufdecken, die von fast allen anderen übersehen wurden. Dazu drehte er den Spieß gerne um, wie seine Rede an der Harvard School am 13. Juni 1986 zeigte. Statt den Absolventen Ratschläge zu geben, wie sie Erfolg haben können, beschrieb er, wie sie ein unglückliches Leben führen könnten: Unzuverlässig sein, nicht aus Fehlern lernen und bei Problemen schnell aufgeben. Er sagte den Absolventen, was sie nicht tun sollen. Das gleiche Prinzip wendete er an der Börse an. Das war unkonventionell, aber ermöglichte ihm eine ganz eigene Perspektive.


„Stellen Sie eine Situation oder ein Problem auf den Kopf. Betrachten Sie es rückwärts.“


Charlie Mungers persönliches Portfolio

Aktie
Symbol Anteil Gesamtwert
Berkshire Hathaway A
BRK.A 94,2 % 2,83 Mrd. $
Costco COST 5,0 % 148,7 Mio. $
Daily Journcal Corp. DJCO 0,8 % 24,4 Mio. $
Berkshire Hathaway B BRK.B 0,01 % 307.350 $

  Als Manager des Daily Journal Portfolios (2023)

Aktie
Symbol Anteil Gesamtwert
Wells Fargo
WFC 44,3 % 82,1 Mio. $
Bank of America
BAC 43,7 % 81,0 Mio. $
Alibaba BABA 8,7 % 16,1 Mio. $
U.S. Bancorp
USB 3,3 % 5,5 Mio. $

Demut als Patentrezept


Bemerkenswert war sein hohes Maß an Demut. Charlie Munger war einer der besten Investoren weltweit, aber betonte, weniger von guten Entscheidungen als von vermiedenen Fehlern profitiert zu haben. Und das nach Jahrzehnten Erfahrung und erfolgreicher Anlagepraxis mit Milliardenbeträgen.

„Es ist bemerkenswert, welch langfristigen Vorteil wir dadurch erlangt haben, konsequent möglichst nichts Dummes zu tun, statt zu versuchen, besonders intelligent zu sein.“


Man kann davon ausgehen, dass er meinte, was er sagte: Dass das Vermeiden großer Fehler eine wichtige Voraussetzung für den Anlageerfolg ist. Vielleicht sogar die wichtigste. Dafür braucht es die Selbsterkenntnis, dass die eigenen Grenzen viel näher liegen, als die meisten denken. Zu wissen, was man alles nicht weiß. Und sich auf die eigenen Kernkompetenzen zu fokussieren.


Was man an der Börse lieber NICHT tun sollte

Geht es nach dem Credo von Charlie Munger, haben Anleger, die dauerhaft die größten Fehler vermeiden, schon die halbe Miete. Der US-Investor Brian Feroldi hat deshalb eine Liste von Fehlern erstellt, die man auf jeden Fall vermeiden sollte. Einige davon sind:

  • Sehr kurzfristig traden
  • Immer der Masse folgen
  • Ständig auf den Kontostand schauen
  • Die Stimmung von den aktuellen Kursen abhängig machen
  • Sich beim Handel von Emotionen beeinflussen lassen

Von Warren Buffett respektiert


Charlie Munger war einige Jahre älter als Warren Buffett. Doch nicht nur deshalb hatte er seinen Respekt. Ihm wird nachgesagt, dass er den Erfolg von Berkshire Hathaway maßgeblich vorangetrieben hat. Buffett schreibt Munger seinen bekannten Ausspruch zu, dass es besser ist, eine wunderbare Firma zu einem angemessenen Preis zu kaufen als eine angemessene Firma zu einem wunderbaren Preis. „Charlie hat das früh verstanden. Ich habe langsamer gelernt.“ Vor dem Einfluss durch Charlie Munger neigte Buffett dazu, sehr billige Aktien mittelmäßiger Unternehmen zu kaufen. „Berkshire Hathaway wäre ohne die Inspiration, Weisheit und Mitwirkung von Charlie nicht zu seinem heutigen Status gelangt“, sagte Buffett nach Mungers Tod.

Das ist sicherlich keine Übertreibung. Seit Munger 1978 zu Berkshire kam, sind die Aktien des Unternehmens um rund 390.000 Prozent gestiegen. Aus 100 Dollar, die damals investiert wurden, sind rund 390.000 Dollar geworden. Das ist in etwa das 23-Fache dessen, was S&P 500 im gleichen Zeitraum zulegt: „Nur“ rund 17.000 Prozent.


Was macht Charlie Munger zu einem echten Börsenguru?


Charlie Munger gilt als echter Börsenguru, weil er außergewöhnlich klug und rational an das Thema Investieren herangeht. Er ist dafür bekannt, langfristig zu denken, auf Geduld zu setzen und immer darauf zu achten, dass er in Unternehmen investiert, die solide und nachhaltig sind. Anstatt auf kurzfristige Gewinne zu spekulieren, konzentriert er sich darauf, Fehler zu vermeiden und fundierte, oft einfache Entscheidungen zu treffen, die er durch seine breit gefächerte Bildung untermauert. Munger sieht Investieren nicht nur als Zahlenwerk, sondern achtet auch darauf, ethisch und moralisch zu handeln. Seine Weisheit, klare Denkweise und Integrität machen ihn zu einer weltweit inspirierenden Figur und zu einem der erfolgreichsten Investoren.



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