Ein Moving Average (MA) berechnet fortlaufend die durchschnittliche Preisentwicklung über einen vorgegebenen Zeitraum. Im Standard aggregiert der Indikator alle Schlusspreise der letzten 30 Tage und dividiert diese wieder durch 30. In der gewichteten Variante zählen die letztgenannten Preise in der Kalkulation relativ stärker. Der Moving Average folgt damit dem Kurs enger. Im Falle eines Exponential Moving Average (EMA) erfolgt die Ermittlung des Durchschnitts unter Verwendung einer so genannten Glättung. Der Gleitende Durchschnitt spiegelt den Trend der Preisbewegungen in einer geglätteten Linie wider, indem er kurzfristige Preisschwankungen herausfiltert.
Die gebräuchlichste Interpretation lautet wie folgt: Solange die Kurse über dem MA liegen, lohnt sich ein Wertpapier zu kaufen, wenn die Kurse unter dem MA liegen, dann sollte es verkauft werden. Der Moment, in dem der MA die Preislinie kreuzt, repräsentiert den Zeitpunkt von Kauf und Verkauf.
Der Nachteil des MA ist, dass er je nach gewählter Periode hinter dem aktuellen Preis zurückbleibt. Es handelt sich also um einen verzögerten „Lagging”-Indikator. Der Moving Average ist ein typischer Trendfolge-Indikator. In einem Seitswärtsmarkt ist der MA schwierig zu bedienen und erzeugt eine Reihe falscher Signale.
Der MA ist leicht zu optimieren. Berühmt-berüchtigt ist er aber auch für die so genannte Überoptimierung. Das Optimum ist oft so gewählt, dass die MA eine Kurve zeigt, in der die vergangenen Signale genau zum richtigen Zeitpunkt kommen. Die Chance, dass sich die gefundene (Kurven-)Überanpassung in Zukunft genau so wiederholt, ist sehr gering. Diese Tatsache hat der Optimierung des MA einen schlechten Ruf gebracht. In anhaltend starken Trendmärkten ist jedoch eine Optimierung durchaus möglich. In Seitsmärkten ist es in der Regel sinnlos, den MA zu optimieren.
Der Moving Average wird von Tradern mit einem kurzfristigen Parameter von z.B. 10 Tagen sowie von Langzeitinvestoren mit einem Parameter von z.B. 200 Tagen verwendet. So kann beispielsweise auf Wochenbasis für einen langfristigen Horizont ein Parameter von 40 Wochen genutzt warden.
Dieses Beispiel zeigt einen Tages-Chart mit einem 50-Tage Moving Average.
Dieses Beispiel zeigt drei Moving Averages: Simple (1), Gewichteter (2), Exponential (3) .
Der Dual Moving Average besteht aus zwei getrennten gleitenden Durchschnitten. Damit kann der Wendepunkt von einem steigenden zu einem fallenden Trend und umgekehrt signalisiert werden. Der MA zeigt den Trend der Preisentwicklung in einer glatten Linie, da kurzlebige Preisschwankungen herausgefiltert werden. Durch die Verwendung von zwei MAs in einem Chart kann sowohl ein kurz- als auch ein langfristiger Trend angezeigt werden. Das Überschreiten eines kurzen und eines langen MA wird als Kauf- und Verkaufssignal angesehen.
Der Dual Moving Average (DMA) liefert weniger Signale als der Single Moving Average. Zudem ist die nachteilige Verzögerung zum aktuellen Preis beim Dual Moving Average noch ausgeprägter. Er ist daher auch ein verzögerter „Lagging”-Indikator. In leistungsstarken Trendmärkten liefert der Dual Moving Average in der Regel ausgezeichnete Signale. In Seitwärtsmärkten ist dieser Indikator nicht sonderlich nützlich.
Der Dual Moving Average wird in einigen Publikationen mit den Einstellungen 10- und 26-Tage für die Durchschnitte auch als EB-Indikator bezeichnet. In diesem Zusammenhang wird ein 10-tägiger Exponential Moving Average (EMA) als kurzer MA eingesetzt.
Bei der Optimierung reagiert der Dual Moving Average mit (Kurven-)Überanpassungen genauso empfindlich wie der Single MA. Beim Verwenden kreuzender MAs ist es für fast jeden Markt möglich, Parameter zu finden, mit denen Geld zu verdienen wäre. Es ist trotzdem ratsam, bei der Optimierung dieses Indikators umsichtig zu agieren.
Dieses Beispiel zeigt den Dual Moving Average in einem Tageschart mit 5 Perioden für den kurzen, schnellen MA (1) und 20 Perioden für den langen, langsamen MA (2).
Gerald Appels Moving Average Convergence Divergence ist die Differenz zwischen zwei Exponential Moving Averages (Standardperioden: 13 und 26). Durch diese Indikatorlinie wurde ein weiterer 13-tägiger Exponential Moving Average als Signallinie gezogen.
Die Differenz zwischen den MACD-Linien spiegelt die Stimmung des Marktes wider. Je größer die Differenz, desto größer die Stimmung (positiv oder negativ). Wenn die MACD-Linien zusammenkommen, ist eine Trendumkehr nahe. Auch wenn MACD und der Kursverlauf im Chart in verschiedene Richtungen zeigen (Divergenz), ist dies ein Hinweis darauf, dass sich der Trend wenden wird. Der MACD ist ein ausgezeichneter Trendindikator. In Seitwärtsmärkten ist die Performance oft enttäuschend.
Der MACD ist einfach zu optimieren und verdankt seinen Ruhm diesem Umstand. Achten Sie jedoch genau darauf, was durch die Optimierung in den verschiedenen Marktsituationen passiert. Diese unterschiedlichen Trading-Phasen unbeschadet zu überstehen, ist entscheidend für den erfolgreichen Einsatz eines MACD-Systems.
Dieser Indikator wird oft auch als Histogramm dargestellt, wobei die Differenz zwischen Indikator und Signallinie als MACD-Differenz oder MACD-Histogramm bezeichnet wird.
Dieses Beispiel zeigt den Kursverlauf eines Tagescharts.
Aus diesem Kursverlauf ergibt sich eine MACD-Linie (1) aus 12 Perioden für den schnellen EMA und 26 Perioden für den langsamen EMA. Die Triggerlinie (2) repräsentiert einen EMA von 9 Perioden.
Analog dazu zeigt das MACD-Histogramm als Balkendiagramm die Differenz zwischen Indikator und Triggerlinie.
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