Der Relative Strength Index (RSI) ist ein beliebter Indikator, der weitgehend auf die visuelle Analyse zurückzuführen ist. Er wurde von J. Welles Wilder Jr. entwickelt und wird in seinem Buch New Concepts in Technical Trading Systems wird dieser Indikator ausführlich beschrieben. Der RSI wurde entwickelt, um extreme Bewegungen im Kurs zu erkennen. Ein sehr hoher RSI-Wert kann auf eine zu starke Preisbewegung hinweisen, nach der sich der Preis nach unten anpassen kann. Ein niedriger RSI-Wert stellt eine schwache Preisbewegung dar. Ein sehr niedriger RSI-Wert bedeutet in der Regel, dass der Kurs zu weit gefallen ist und eine technische Rallye folgen kann.
Der RSI sollte nicht mit der Relativen Stärke (RS) verwechselt werden, bei der zum Beispiel der Kurs einer Aktie mit einer anderen Aktie oder einem Index verglichen wird.
Der RSI eines Investments bewegt sich in der Regel zwischen Festwerten. Wenn der Chart z.B. über der 90%-Linie liegt, dann ist es überkauft. Fällt es unter die 10%-Linie, dann ist es überverkauft.
Die RSI-Kauf- und Verkaufssignale können mit den Standardparametern nur in einem Seitswärtsmarkt angewendet werden. Je näher sich die eingestellten überverkauft/überkauft Levels an 50% Nulllinie annähern, desto “trendfolgender” und zögernder werden die Signale. Die Überquerungen der RSI-Linie mit dem 50%-Wert sind eigentlich Trendfolge-Signale: Ein Aufwärtsschnitt ist ein Kaufsignal und ein Abwärtsschnitt ist ein Verkaufssignal.
Der RSI erfreut sich unter Technischen Analysten großer Beliebtheit, insbesondere aufgrund seiner Integration in die visuelle Analyse, wie bei der Erkennung von Divergenzen. Als eigenständiges Handelssystem zeigt der RSI jedoch in der Regel eine weniger überzeugende Performance.
Beginnen wir gleich mit dem komplizierten Teil, um den Oszillator dann wirklich verstehen zu können. Die Kenntnis über die Berechnungsformel ist essenziell, damit der Verlauf des RSI auch nachvollziehbar ist und richtig interpretiert werden kann.
Um die relative Stärke einer Bewegung festzustellen addiert man zunächst alle Kursgewinne der Tage (erklärt hier am RSI im Tages-Chart) im Betrachtungszeitraum, an denen der Schlusskurs über dem Vortagesschlusskurs lag. Dann teilt man durch die Anzahl der verwendeten Werte (also die eingestellte Länge) und wiederholt dasselbe Schema mit den Tagen mit Kursverlusten. Somit erhält man für die positiven und negativen Tage einen durchschnittlichen Wert.
Die Formel lautet dann:
Ist eine Aktie im Berechnungszeitraum des RSI jeden Tag gestiegen, muss “Durchschnitt Abwärts” zwangsläufig 0 betragen, da es keine negativen Tage gab. Übrig bleibt “Durchschnitt Aufwärts” geteilt durch sich selbst (ergibt 1) und das multipliziert mit 100. Steigt ein Wert also in jeder Periode des Berechnungszeitraums, so steht der RSI auf 100. Fällt ein Wert in jeder Periode des Berechnungszeitraums, beträgt der RSI-Wert 0 (dann wäre Durchschnitt Aufwärts = 0 und somit die ganze Formel = 0).
Daraus folgt, dass ein extrem niedriger RSI-Wert generell überverkaufte und ein sehr hoher RSI-Wert überkaufte Marktsituationen anzeigt. Häufig werden die Grenzen von 30 und 70 als Schwellen für Extremsituationen (überverkauft und überkauft) genannt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man gleich eine Position gegen den aktuellen Trend eröffnen sollte. Gemäß der Dow-Theorie, welche das Basiswerk für die meisten Anwender der Technischen Analyse ist, gilt ein Trend solange bis er eindeutig umgekehrt wurde. Das „blinde Handeln“ gegen den Trend (nur weil der RSI über 70 oder unter 30 ist) wird in der Regel nicht von Erfolg begleitet.
Dieses Beispiel zeigt einen RSI-Indikator auf Basis eines 30-Minuten-Charts. Das Level für überkauft wurde festgelegt auf 90 (Threshold Long) und das Level für überkauft auf 10 (Threshold Short). Wird die Überkauft-Linie von oben nach oben durchkreuzt entsteht ein Verkaufsignals. In der Abbildung wird dies durch rote Pfeile verdeutlicht. Hier kann die Interpretation sogar eingesehen und bequem bearbeitet werden.
Wird die Überkauft-Linie von unten nach oben durchkreuzt entsteht ein Kaufsignal.
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