Das Delta einer Option.

Delta – Options-Griechen und ihre Bedeutung

Es gibt mehrere Sensitivitätskennzahlen beim Optionshandel, die Trader kennen sollten – besser bekannt als Griechen. In dieser Serie stellen wir Ihnen die einzelnen Risikokennzahlen mit ihrer jeweiligen Bedeutung vor. Im ersten Teil steht das Delta im Mittelpunkt.

In diesem Artikel
Einschätzung des Risikos
Das Delta einer Option
Moneyness
(Ver)käufer von Call-Optionen
Fazit Delta

Einschätzung des Risikos

Aktienoptionen (Calls und Puts) sind Kontrakte, bei denen der Käufer der Option das Recht, jedoch nicht die Pflicht hat, 100 Anteilscheine der jeweiligen Aktie zu einem bestimmten Preis (dem sogenannten Ausübungspreis) bis zu einem bestimmten Termin (dem sogenannten Verfallstermin) zu kaufen beziehungsweise zu verkaufen. Dabei gibt es am Markt eine Preisliste mit dem Wert dieser Optionen, eine sogenannte Optionskette.

Die Griechen gelten als Einflussgrößen auf das Risiko. Sie selbst sind mathematische Formeln, womit das Risiko von Aktienoptionen geschätzt werden kann. In unserer Serie besprechen wir folgende Kennzahlen:

  1. Delta
  2. Gamma
  3. Vega
  4. Theta
  5. Rho

Die Griechen im Bereich Optionen.

Das Delta einer Option

Das Delta einer Option misst, um welchen Faktor sich der theoretische Wert einer Option verändert, wenn sich der Basiswert (Aktie) um einen US-Dollar nach oben oder unten bewegt. So bedeutet ein Delta von zum Beispiel 0,50, dass eine Veränderung des Basiswertes um einen US-Dollar (in linearer Näherung) eine Veränderung des Optionspreises von 50 Cent hervorruft. Das Delta eines Call-Optionsinhabers (er hat das Recht, 100 Aktien zu kaufen) kann zwischen 0 und 1 liegen. Das Delta von Put-Optionsinhabern liegt zwischen 0 und minus 1, da sich diese umgekehrt proportional zum Aktienkurs verhalten (der Wert einer Put-Option verringert sich, wenn der Aktienkurs steigt).

Für verkaufte Optionen hat der Anleger im Wesentlichen eine negative Anzahl von Kontrakten. Short Puts haben ein positives Delta (rein technisch ein negatives Delta multipliziert mit einer negativen Anzahl von Kontrakten), wohingegen Short Calls ein negatives Delta haben (rein technisch ein positives Delta multipliziert mit einer negativen Anzahl von Kontrakten).

In dieser Serie analysieren wir die Griechen aus der Perspektive von Call-Optionen und verbinden sie mit der konservativen Optionsverkaufsstrategie, dem sogenannten Covered Call Writing (TRADERS´ 06/2015; auch im Shop unter www.tradersmedia.de erhältlich). Je näher das Delta einer Option bei 1 liegt, desto kongruenter sind die Preisbewegungen von Option und zugrunde liegender Aktie.

Wenn zum Beispiel das Unternehmen BCI bei 38 US-Dollar pro Aktie notiert und der 38-US-Dollar-Call für zwei US-Dollar verkauft wird – bei einem Delta von 0,50 –, würde Folgendes zutreffen:

a. Steigt der Kurs von BCI auf 39 US-Dollar pro Aktie, würde der Wert des 38-US-Dollar-Calls voraussichtlich auf 2,50 US-Dollar steigen.

b. Wenn der Kurs von BCI auf 37 US-Dollar pro Aktie zurückgeht, würde sich der Wert des 38-US-Dollar-Calls voraussichtlich auf 1,50 US-Dollar verringern.

Anders ausgedrückt: Für jede Veränderung des Aktienkurses um einen US-Dollar, ändert sich der Wert der Option um die Hälfte dieses Betrags.


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Die Moneyness der Optionen

Der Ausübungspreis von Call-Optionen fällt in eine von drei Kategorien – die Moneyness –, je nachdem, in welchem Verhältnis der Ausübungspreis zum aktuellen Marktwert der Aktie liegt. Im Folgenden sind einige Beispiele für eine Aktie aufgeführt, die bei 38 US-Dollar pro Anteilschein gehandelt wird:

Am Verfallstag wäre hier der Maximalverlust von 1002 US-Dollar fällig (gezahlte Prämie von 502 Dollar plus 500 Dollar für Abstand zwischen den Basispreisen, also 5 Dollar x 100 Aktien). In diesem Kursbereich bietet sich eine Verlustbegrenzung bei etwa der Hälfte des Maximalrisikos an, bevor der Verlust in den letzten sieben Tagen der Laufzeit den Maximalwert erreichen kann.

1. Im Geld (in the money; kurz: ITM): Option, die einen Inneren Wert größer null aufweist und die einen niedrigen Basispreis als der aktuelle Basiswertkurs hat. Ein Ausübungspreis von 35 US-Dollar gilt als ITM.

2. Am Geld (at the money; kurz: ATM): Option, deren Basispreis nahe am aktuellen Kurs des Basiswertes liegt. Ein Ausübungspreis von 38 US-Dollar gilt als ATM.

3. Aus dem Geld (out of the money; kurz: OTM): Option, deren Innerer Wert null ist und deren Basispreis höher als der aktuelle Basiswertkurs liegt. Ein Ausübungspreis von 40 US-Dollar gilt als OTM.

Bild 1 zeigt die Beziehung zwischen der Lage der Ausübungspreise und den entsprechenden Deltas. Je tiefer der Ausübungspreis im Geld liegt, desto näher ist Delta bei 1 und desto mehr ist der Optionspreis von einer Veränderung im Kurs des Basiswertes betroffen. Bei OTM-Strikes wird der Optionspreis weniger von einer Veränderung des Aktienkurses beeinflusst. Delta-Statistiken ändern sich je nach Dauer bis zum Verfallsdatum sowie nach Veränderungen der impliziten Volatilität des Basiswertes.

Delta und Moneyness von Optionen

Die Griechen von Optionen: Das Delta einer Option.

Je tiefer der Ausübungspreis im Geld liegt, desto näher liegt Delta bei 1 und desto mehr ist der Optionspreis von einer Veränderung im Kurs des Basiswertes betroffen. Bei OTM-Strikes wird der Optionspreis weniger von einer Veränderung des Aktienkurses beeinflusst. Delta-Statistiken ändern sich je nach Dauer bis zum Verfallsdatum sowie nach Veränderungen der impliziten Volatilität des Basiswertes.

Käufer von Call-Optionen

Optionen kosten viel weniger als Aktien. Trader, die bei einer Aktie bullisch eingestellt sind, können Call-Optionen kaufen und bei einem steigenden Aktienkurs enorme Kapitalrenditen erzielen. Optionen mit einem höheren Delta (im Geld) generieren die höchsten Renditen, weil sie sich fast 1:1 zur Aktie bewegen.

Der Nachteil: Sie kosten mehr, was mehr Kapitalaufwand und Risiko zur Folge hat. Optionen mit einem niedrigeren Delta (aus dem Geld) erfordern ein geringeres Kapitalrisiko, bieten aber auch weniger Wertsteigerung, wenn der Wert der Aktie steigt (mit Ausnahme von Aktienkurssteigerungen, die deutlich über dem Ausübungspreis liegen, was dann zu sehr hohen OTM-Gewinnen führen kann).

Die erzielten Renditen lassen sich am Verfallstag berechnen, indem man den Inneren Wert der Option (Betrag, um den der Ausübungspreis unter dem aktuellen Marktwert der Aktie liegt) durch die bezahlte Prämie teilt.

Verkäufer von Call-Optionen

Beim Covered Call Writing werden Optionen gegen eigene Aktien verkauft. Optionen mit einem hohen Delta bieten Verkäufern von gedeckten Call-Optionen eine höhere Prämie sowie zusätzlichen Schutz gegen Kursrückgänge. Der Autor verwendet diese in einem Baisse-Umfeld oder einem volatilen Markt.

Optionen mit einem niedrigen Delta generieren geringere Prämien, bieten aber die Möglichkeit einer Wertsteigerung der Aktie bis hin zum Ausübungspreis. Wenn zum Beispiel eine Aktie bei 38 US-Dollar gehandelt und der 40-US-Dollar-OTM-Call für einen US-Dollar (Option mit niedrigem Delta) verkauft wird (entspricht 100 US-Dollar für 100 Aktien in einem Optionskontrakt), hat der Verkäufer der Call-Option die Möglichkeit, zusätzliche zwei US-Dollar pro Aktie zu generieren, wenn der Kurs sich bis zum Ausübungspreis von 40 US-Dollar bewegt. Ist das der Fall, entspricht ein Gewinn von drei US-Dollar auf einer Kostenbasis von 38 US-Dollar einer 1-Monatsrendite von 7,9 Prozent. Der Autor selbst nutzt Optionen mit niedrigem Delta unter normalen Bedingungen wie auch in einem Bullenmarkt.

Bedeutung von Delta für den Handel mit Optionen

Das Delta ist einer der wichtigsten Griechen, da es die Sensitivität des Optionspreises gegenüber einer Basiswertveränderung abbildet. Deltas stehen in direkter Beziehung zur Moneyness einer Option und dienen uns als wichtiger Anhaltspunkt bei der Anlageentscheidung. Wir danken dem Traders' Magazine für seine Mitarbeit.


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